Join us on a literary world trip!
Add this book to bookshelf
Grey
Write a new comment Default profile 50px
Grey
Subscribe to read the full book or read the first pages for free!
All characters reduced
Die Kolonisierung und Dekolonisierung Afrikas - Die Geschichte und das Erbe des europäischen Imperialismus auf dem afrikanischen Kontinent - cover

Die Kolonisierung und Dekolonisierung Afrikas - Die Geschichte und das Erbe des europäischen Imperialismus auf dem afrikanischen Kontinent

Editors Charles River

Publisher: Charles River Editors

  • 0
  • 0
  • 0

Summary

Die moderne Geschichte Afrikas wurde bis vor kurzem im Namen der einheimischen Ethnien vom weißen Mann geschrieben, der in einer besonders anmaßenden und dynamischen Phase der europäischen Geschichte gewaltsam in den Kontinent eingedrungen war. Im Jahr 1884 brachte der deutsche Reichskanzler Otto von Bismark die Bevollmächtigten aller europäischen Großmächte zusammen, um die Kolonisierung Afrikas so zu regeln, dass ein Krieg vermieden wurde. Dieses Ereignis - die Berliner Konferenz von 1884-1885 - löste ein Phänomen aus, das als "Scramble for Africa" bekannt wurde. Auf der Konferenz wurden zwei grundlegende Regeln für die europäische Eroberung Afrikas aufgestellt. Die erste besagt, dass eine Annexion nicht anerkannt wird, wenn nicht der Nachweis einer praktischen Besetzung erbracht wird, und die zweite, dass eine praktische Besetzung als unrechtmäßig angesehen wird, wenn nicht ein förmliches Schutzgesuch des Führers eines Gebiets vorliegt, das in Form eines legalen Vertrages zu Papier gebracht werden muss.
 
Damit begann ein Ansturm, der vor allem von europäischen Handelsinteressen in Form von Chartered Companies angeführt wurde, um in das afrikanische Landesinnere vorzudringen und die dortige Führung mit Waffen, Schmuck und Alkohol zu umwerben. Dass dies so leicht gelang, lag daran, dass die traditionelle afrikanische Führung zu diesem Zeitpunkt uneins war und das Volk sich gerade von der jahrhundertelangen Erschütterung durch den Sklavenhandel erholt hatte. Die Autorität an sich zu reißen, eine bereits zerrüttete Gesellschaft einzuschüchtern und einen Führer gegen den anderen auszuspielen, war daher eine so einfache diplomatische Aufgabe, dass die Angelegenheit größtenteils in weniger als einem Jahrzehnt erledigt war.
 
Es gab jedoch einige Ausnahmen, von denen die bemerkenswerteste vielleicht die Zulu-Nation war, eine zentralisierte Monarchie mit enormen militärischen Fähigkeiten, die einen britischen Kolonialkrieg, den vielgerühmten Anglo-Zulu-Krieg von 1879, benötigte, um eine Befriedung zu erreichen. Ein weiteres Volk waren die amaNdebele, ein Ableger der Zulu, der bereits in den 1830er Jahren im südöstlichen Teil des späteren Rhodesien und später auch Simbabwe gegründet wurde. Beide waren mächtige, zentralisierte Monarchien, die durch eine organisierte und aggressive, in Regimenter unterteilte Berufsarmee gestärkt wurden, die der Krone fanatische Loyalität schuldete. Mit den Zulu wurde kein Vertrag geschlossen, und ihre Geschichte ist vielleicht Gegenstand einer anderen Folge dieser Serie, aber mit den amaNdebele schon, und die frühen europäischen Vertrags- und Konzessionssammler mussten beim Betreten ihres Landes große Vorsicht walten lassen. Es sollte noch lange dauern, bis der unvermeidliche Lauf der Geschichte die amaNdebele zwang, sich der europäischen Vorherrschaft zu unterwerfen. Obwohl Verträge und britische Kanonenbootdiplomatie eine Rolle spielten, waren es letztlich Krieg, Eroberung und Niederlage in der Schlacht, die die amaNdebele in die Knie zwangen.
 
Trotz dieser Tatsache genossen die amaNdebele trotz ihrer letztendlichen militärischen Niederlage großen Respekt bei den Briten. Das galt auch für die Zulu. Die Briten waren selbst eine kriegerische Nation und betrachteten das Konzept des "edlen Wilden" als die Romantik eines vergangenen Zeitalters, das einer herrschenden Aristokratie nach den Regeln der Ritterlichkeit die gebührende Wertschätzung entgegenbrachte. Mit der Niederlage der amaNdebele im Jahr 1893 - in einem Krieg, der als Matabele-Krieg bekannt wurde - etablierten die Agenten der British South Africa Company, die die volle administrative Kontrolle über das Gebiet übernahmen, auch eine Regel zur Verherrlichung der amaNdebele. Es wurde Mode, die edle Herkunft der amaNdebele, ihren Mut und ihre Virtuosität im Kampf sowie ihre unbestechliche Befolgung des spartanischen Kriegskodex zu mythologisieren.
Available since: 04/29/2025.
Print length: 96 pages.

Other books that might interest you

  • Aus Brüchen Brücken bauen - Trauernde nach Schwangerschaftsabbruch begleiten - cover

    Aus Brüchen Brücken bauen -...

    Kirsten Patricia Häusler

    • 0
    • 0
    • 0
    Die Autorin geht der erschwerten und oft aberkannten Trauersituation nach einem Schwangerschaftsabbruch auf den Grund. Sie beleuchtet die unterschätzten Auswirkungen auf das Beziehungsnetz der Trauernden und skizziert die vielen Bruchstücke dieser Trauer. Trauerbegleitende werden ermutigt, Betroffene beim Brückenbauen darin zu unterstützen, die erlittene Verlusterfahrung eines Tages integrieren zu können. Ein ganzheitlicher Weg der Heilung führt über die vier V-Stationen Verständnis – Vergebung – Verantwortung hin zur Verwandlung der Trauernden mit neu gefundenem Selbst- und Weltbezug. Anschauliche Fallbeispiele und Sprachbilder tragen dazu bei, dass das polarisierende Thema »Abtreibung« in seiner Komplexität auch als Trauerthema enttabuisiert wird. Ein ungewöhnlich mutiges und aufrüttelndes Buch, das Betroffenen und Trauerbegleitenden helfen mag, sich konstruktiv diesem schweren Thema zu stellen.
    Show book
  • Wohin liebe Schweiz? - 12 Gespräche mit inspirierenden Persönlichkeiten - cover

    Wohin liebe Schweiz? - 12...

    Esther Girsberger, Andri...

    • 0
    • 0
    • 0
    FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt betrachtet den eidgenössischen Parlamentsbetrieb sehr selbstkritisch: Die grossen Herausforderungen werden verdrängt, zu 80 Prozent wird Paragrafenreiterei betrieben. Was den Politiker umtreibt, wollte er mit anderen Persönlichkeiten diskutieren. Daraus resultierten zwölf hochkarätige Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Diplomatie, die über Themen nachdenken, bei denen der Reformbedarf offensichtlich ist:
    
    Karin Keller-Sutter und Thomas Straubhaar debattieren über die Integrationsfähigkeit der Schweiz in der Migrationspolitik,
    Michael Hengartner und Matthias Aebischer über verpasste Chancen im Bildungssystem,
    Jane Owen und Walter Thurnherr über die neuen sicherheitspolitischen Gefahren,
    Petra Gössi und Reto Knutti debattieren über die von der Wirtschaft überholte Klimapolitik,
    Eva Herzog und Urs Marti über die falschen Vorstellungen zur Urbanität,
    Adrienne Fichter und Peter Wanner setzen sich mit der Notwendigkeit einer liberalen Medienpolitik auseinander,
    Katja Gentinetta und Ueli Mäder streiten sich über die Frage, ob der Sozialstaat wirklich reformiert werden muss,
    Aline Trede und Nils Planzer zeichnen eine neue Verkehrspolitik,
    Peter Spuhler und Daniel Lampart debattieren über die globalisierte Welt und
    Nadja Lang und Marc Maurer diskutieren über nachhaltiges Unternehmertum.
    Zum Auftakt und Abschluss stellt sich Andri Silberschmidt im Gespräch mit Pascal Couchepin sowie mit Tiana Angelina Moser die Frage, die in allen Diskussionen aufgeworfen wurde: Wie lassen sich liberale Lösungen in all den beleuchteten Themenfeldern finden und wohin soll es mit der Schweiz gehen?
     
    Show book
  • Poker - Die Psychologie entscheidet das Spiel - cover

    Poker - Die Psychologie...

    Thomas Meinen

    • 0
    • 0
    • 0
    Die ersten Spielkarten wurden vermutlich von den Chinesen im 13. Jahrhundert verwendet. Europa erreichten sie etwa zu Beginn der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts über Ägypten. Das Spiel wurde um etwa 1829 von französischen Siedlern nach New Orleans in die Vereinigten Staaten gebracht. Einen Aufschwung in der Beliebtheit erlebte Poker bei Beginn der World Series of Poker (WSOP) Anfang der 1970er Jahre. Davor galt es als reines Glücksspiel, ohne strategische Elemente. Die CD informiert über Regeln, Spielvarianten und wie die Chancen berechnet werden. Dazu gibt es zahlreiche Tipps und Tricks vom ersten deutschsprachigen Poker-Weltmeisters der WSOP, Matthias Rohnacher.
    Show book
  • Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD - Eine Intervention - cover

    Ich bin ostdeutsch und gegen die...

    Susan Arndt

    • 0
    • 0
    • 0
    EINE KRITISCHE INTERVENTION 
    Die AfD ist in Ostdeutschland auf dem Vormarsch. In Umfragen ist sie oftmals die stärkste Partei, und liegt in einigen Bundesländern gar bei 35 Prozent. Doch das heißt: zwei Drittel der Ostdeutschen wählen nicht AfD. Susan Arndt gibt dieser oft übersehenen Mehrheit in ihrem sehr persönlichen Buch eine Stimme und zeigt, dass es auch ein anderes Ostdeutschland gibt und die AfD ein gesamtdeutsches Problem ist. 
    Bei manchen Presseberichten und alarmistischen Tweets kann der Eindruck entstehen, als wäre Ostdeutschland fest in der Hand der AfD. Und tatsächlich ist es erschreckend, auf welch fruchtbaren Boden die AfD dort mit ihrer Propaganda trifft. Doch es führt kein zwangsläufiger Weg von ostdeutschen Frustrationen in die Arme einer rechtsradikalen Partei, die für Rassismus, Sexismus und Autokratie steht. Susan Arndt erzählt ihre eigene Geschichte und zeigt, wie ein ostdeutscher Weg auch eine ganz andere Richtung nehmen konnte. Sie erzählt von ihren Gesprächen im Freundes- und Bekanntenkreis, in dem sich AfD-Sprech breit gemacht hat, berichtet aber auch von ihren eigenen Erfahrungen als Ostdeutsche seit 1989/1990 und als Person, die gegen Rassismus und Sexismus kämpft. Sie macht die Frustrationen verständlich, die durch westliche Überheblichkeit begünstigt wurden. Zugleich erzählt sie davon, dass und wie die „Mitte der Gesellschaft“ gegen Anti-Diskriminierungsarbeit vorgeht und was gewonnen werden kann, wenn sich alle weniger aufregen. Vor allem aber fragt sie, wie ein Miteinander gegen Diskriminierungen und Ausgrenzungen gestaltet werden kann. Ein Buch, das die Mitte gegen die AfD mobilisieren will – in Ostdeutschland und deutschlandweit.
    Show book
  • Make Democracy Great Again - Worte gegen den Weltuntergang (Ungekürzte Autorinnenlesung) - cover

    Make Democracy Great Again -...

    Sarah Bosetti

    • 0
    • 0
    • 0
    Was verbindet einen AfD-Wähler und eine Klimaaktivistin? Die Angst, dass die Welt, wie sie ist, untergehen wird. Von wegen gespaltene Gesellschaft! Egal, ob rechts oder links, "alter weißer Mann" oder junge "woke" Frau, Lastenradfan oder Impfgegner: Wir sind vereint in unserer Angst vor einer düsteren Zukunft. Kein Wunder, immerhin leben wir in einem
Gruselkabinett aus Donald Trump, Klimawandel, Alice Weidel und Genderstern. Für alle ist etwas zum Fürchten da. 
Doch Sarah Bosetti hat keine Lust auf Angst und Trübsal. Und sie hat eine bessere Idee! Wenn uns die Zukunft, wie sie gezeichnet wird, nicht gefällt, dann sollten wir uns eine schönere malen und darauf hinarbeiten. Wenn niemand mehr Bock auf Demokratie hat, sollten wir sie nicht aufgeben, sondern besser machen.
    
    Make Democracy Great Again! ist ein lustiges, bissiges und aufrüttelndes Plädoyer für die Rettung der Demokratie. Sarah Bosetti gibt Politikern Kommunikationsnachhilfe - indem sie ihre Aussagen in das übersetzt, was sie eigentlich sagen wollen -, erfindet die schönsten Fake News, schreibt reflektierte Demoplakate und zeigt, wieso es ein Privileg ist, vom Sofa aufstehen zu dürfen.
    Show book
  • Wem gehört das Heilige Land? - Die Wurzeln des Streits zwischen Juden und Arabern - cover

    Wem gehört das Heilige Land? -...

    Michael Wolffsohn

    • 0
    • 0
    • 0
    Die Frage, wem das Heilige Land gehört, ist heute aktueller denn je. Die Debatten zu diesem Thema sind oft von Ignoranz und starken Emotionen geprägt, noch immer verstellen Parteilichkeit und Machtinteressen den Blick auf die politische Lage im Nahen Osten. In seinem unentbehrlichen Standardwerk wagt es Michael Wolffsohn, an überkommenen Mythen und Vorurteilen zu rütteln. Umfassend und gut verständlich erklärt er die historischen Wurzeln des Konflikts zwischen Juden und Arabern, der bis in die Gegenwart nichts von seiner Brisanz verloren hat.
    Show book